Das Brandenburgische Kammerorchester Berlin  |  bkob  |  ist ein reines Liebhaberorchester  . . .

. . . und hat den Anspruch, sich mit der Literatur für Kammerorchester unter professioneller Leitung auseinanderzusetzen.
Es legt dabei den Schwerpunkt auf die Musik des 20. Jahrhunderts und stellt diese in einen Zusammenhang mit Werken von Barock bis Romantik.

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Konzert    :: am 08. Juli 2017 um 19:00 Uhr in St. Matthäus
am 09. Juli 2017 um 19:00 Uhr in Heilig-Kreuz
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G F  Händel Concerto Grosso op. 6 Nr. 11, A-Dur, HWV 329 (1739)
 
Robert  Schumann Konzert für Violoncello und Streichorchester a-Moll op. 129 (1850)
Bearbeitung für Solo-Cello und Streicher

Arrangement: Florian Vygen und Alexander Kahl

 
Carl  Reinecke Serenade für Streichorchester g-Moll op. 242 (1898)
 
  Solist:Paolo  Bonomini
  Leitung:Rainer  J.  Kimstedt
 
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Händel Concerto Grosso
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Bei einem Concerto grosso (ital. für "großes Konzert") steht eine kleine, solistisch behandelte Gruppe von Instrumenten (Concertino, ital. für "kleines Konzert") einer größeren (Ripieno oder Tutti, ital. für alle) gegenüber; Passagen, in denen beide Gruppen gemeinsam spielen, werden als Tutti bezeichnet. Die Ripieno-Stimmen, die in den Tutti-Passagen spielen, werden zumeist mehrfach besetzt.

Entstanden ist das Concerto grosso im Barock aus einer Erweiterung der Triosonate, ein weiterer Vorläufer ist die venezianische Mehrchörigkeit. Formal folgt es oft der viersätzigen Kirchensonate (langsam - schnell - langsam - schnell) oder der Kammersonate (Einleitung und einige Tanzsätze). In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Concerto grosso durch die Sinfonie und die Konzertante Sinfonie verdrängt.

Händels op. 6 weist mit neuartigen Stilelementen, wie der Einführung und Verarbeitung eines zweiten Themas und einer differenzierten Dynamik und Harmonik, bereits auf die Sinfonik der Vorklassik hin.

aus: Wikipedia

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Händel stand durch seinen mehrjährigen Aufenthalt in Rom ganz unter dem Eindruck des römischen Concerto grosso. So wurde Händel zu einem Epigonen Corellis, der dessen Concerti grossi gleichsam auf gehobenem Niveau fortsetzte. Diese Neigung fiel im erzkonservativen England auf fruchtbaren Boden. Nur so ist es zu erklären, daß Händel zu einer Zeit, als auf dem Kontinent schon beinahe frühklassische Musik geschrieben wurde, in London 12 Concerti grossi im hochbarocken Stil veröffentlichen konnte.

Diese Concerti grossi op. 6 schrieb er von Ende September bis Ende Oktober 1739, also im Lauf eines Monats, was seiner üblichen Frist für eine Oper oder ein Oratorium entsprach. Im Gegensatz zu letzteren enthalten die Konzerte jedoch relativ wenig älteres Material, das Händel sonst gerne von sich oder von anderen "borgte".

zit. nach: Kammermusikführer Villa Musica Rheinland-Pfalz

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Schumann Cellokonzert
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Himmelhochjauchzend! Zu Tode betrübt? - Robert Schumann erlebt ein Hoch. Grenzgänger von Jugend an zwischen Gesundheit und Depression. Der Komponist ist gut gestimmt im Herbst des Jahres 1850.

Endlich war Robert Schumann angekommen: Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Beflügelt schrieb Schumann unter anderem ein Konzert für Violoncello in a-Moll.

Knapp zwei Wochen benötigte Schumann für das Cellokonzert. Eine Fantasie für Orchester mit obligatem Violoncello. Klänge wie von einer Orgel. Am Anfang kein Thema, nur drei wechselnde Akkorde ... Doch sind sie die Keimzelle, die später wiederkehrend die Form des Ganzen miteinander verklammert.

Als Schumann das Stück aufführen will, verweigert sich der Widmungsträger. Cellist Emil Bockemühl, mit dem Schumann korrespondiert hatte, findet das Konzert zu "wenig melodiös". Und fordert einen neuen dritten Satz. Später wird das Stück als Ausdruck von Schumanns geistiger Verwirrtheit beschrieben.

zit. nach: Wiebke Matyschok © BR Klassik

Das "Concertstück für Violoncell mit Begleitung des Orchesters" wurde zu Schumanns Lebzeiten nie aufgeführt. Erst vier Jahre nach seinem Tod, am 9. Juni 1860, kam es anlässlich Schumanns 50. Geburtstags zur Premiere mit dem Cellisten Ludwig Ebert.

aus: Wikipedia

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[Die] Originalfassung - lässt sich aus dem Hörerfahrungsschatz natürlich nie ganz wegblenden, doch zugleich sind wir ein ums andere Mal entzückt von den neuen Gewändern, in denen uns die wohlbekannte Musik gegenübertritt und die uns nicht selten Details deutlicher erkennen lassen, als wir sie bisher wahrgenommen haben.

[In] Schumanns Meisterwerk [der] Fassung mit Streichorchester, die von Alexander Kahl und Florian Vygen erstellt wurde ... tritt manche Nebenstimme und Stimmführungsnuance in den Tutti-Passagen, die in Schumanns Orchestrierung zum Abtauchen neigt, beglückend klar hervor. [Es] entsteht nie der Eindruck, ein seiner Ausdrucksfülle beraubtes oder gar ausgedünntes Werk zu hören.

zit. nach: das Orchester 05/2012, Seite 77

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Reinecke Serenade
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Reinecke vertrat musikästhetisch eine konservative Position. Die Wiener Klassiker, allen voran Mozart, waren für ihn unverrückbare Vorbilder, mit deren Interpretation er sich bis zuletzt beschäftigte. Das Larghetto aus Mozarts Krönungskonzert spielte der 80-jährige Reinecke 1905 als erster Pianist überhaupt auf einem Welte-Mignon-Reproduktionsklavier ein. Seine Vertrautheit mit den Finessen des Klaviers wurde weithin geschätzt.

Der Musikforscher und Sänger Hans Joachim Moser (1889-1967) schrieb über Reinecke, dass er ''zum Kreis der Schumanianer'' gehöre - zu den Musikern also, die sich im Sinn eines romantischen Klassizismus mit Robert Schumanns künstlerischen Zielen identifizierten.

Als Robert Schumann einmal gebeten wurde, von seinen Symphonien eine Version für zwei Klaviere anzufertigen, antwortete er: ''das kann ich nicht, da musst du den Reinecke fragen, der kann das besser''.

aus: Wikipedia

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Carl Reinecke machte sich über seinen Rang als Komponist keine Illusionen. 1860 schrieb er in einem Brief an Ferdinand Hiller: "Daß mir keine geniale, originale Erfindung zu Gebote steht wissen Sie", und in seinen ungedruckten Erinnerungen Erlebnisse und Bekenntnisse resigniert er fast: "noch in meinem Nekrologe werde ich ein Komponist der Mendelssohn-Schumannschen Richtung genannt werden".

Offenbar war Reinecke weniger der große Bogen gegeben als vielmehr ein besonderer Sinn für die musikalische Miniatur. Sogar prägnante Themen konnte er erfinden, so lange es um volkstümliche oder klassizistische Zeichnungen ging. Dann gelang ihm oft unsentimentale romantische Atmosphäre ... selbst ein eigentümlicher Humor wie in der Fughetta giojosa der Serenade, die klammheimlich zu einem kleinen Walzer wird.

zit. nach: das Orchester 09/2006, Seite 93

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