Himmelhochjauchzend! Zu Tode betrübt? - Robert Schumann erlebt ein Hoch. Grenzgänger von Jugend an zwischen Gesundheit und Depression. Der Komponist ist gut gestimmt im Herbst des Jahres 1850.
Endlich war Robert Schumann angekommen: Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Beflügelt schrieb Schumann unter anderem ein Konzert für Violoncello in a-Moll.
Knapp zwei Wochen benötigte Schumann für das Cellokonzert. Eine Fantasie für Orchester mit obligatem Violoncello. Klänge wie von einer Orgel. Am Anfang kein Thema, nur drei wechselnde Akkorde ... Doch sind sie die Keimzelle, die später wiederkehrend die Form des Ganzen miteinander verklammert.
Als Schumann das Stück aufführen will, verweigert sich der Widmungsträger. Cellist Emil Bockemühl, mit dem Schumann korrespondiert hatte, findet das Konzert zu "wenig melodiös". Und fordert einen neuen dritten Satz. Später wird das Stück als Ausdruck von Schumanns geistiger Verwirrtheit beschrieben.
zit. nach: Wiebke Matyschok © BR Klassik
Das
"Concertstück für Violoncell mit Begleitung des Orchesters" wurde zu Schumanns Lebzeiten nie aufgeführt. Erst vier Jahre nach seinem Tod, am 9. Juni 1860, kam es anlässlich Schumanns 50. Geburtstags zur Premiere mit dem Cellisten Ludwig Ebert.
aus: Wikipedia
[Die] Originalfassung - lässt sich aus dem Hörerfahrungsschatz natürlich nie ganz wegblenden, doch zugleich sind wir ein ums andere Mal entzückt von den neuen Gewändern, in denen uns die wohlbekannte Musik gegenübertritt und die uns nicht selten Details deutlicher erkennen lassen, als wir sie bisher wahrgenommen haben.
[In] Schumanns Meisterwerk [der] Fassung mit Streichorchester, die von Alexander Kahl und Florian Vygen erstellt wurde ... tritt manche Nebenstimme und Stimmführungsnuance in den Tutti-Passagen, die in Schumanns Orchestrierung zum Abtauchen neigt, beglückend klar hervor. [Es] entsteht nie der Eindruck, ein seiner Ausdrucksfülle beraubtes oder gar ausgedünntes Werk zu hören.
zit. nach: das Orchester 05/2012, Seite 77