Henry Purcell
1659 - 1695
1659 - 1695
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Vier Fantasien (um 1680)
Nr. 3, 4, 5 und 15
Nr. 3, 4, 5 und 15
Henry Purcell hat in seinem kurzen Leben sehr viel großartige Musik geschrieben, für das Königshaus, die Kirche, das Theater. Er war der berühmteste Komponist Englands, geliebt für seinen dramatischen Instinkt, für die rhythmische Vitalität seiner Musik, ihre Anmut, Schönheit und Noblesse. Das alles finden wir auch in seinen Fantasien für Gambenconsort, die voller Kontraste sind in Klang und Bewegung, voller überraschender Wendungen von fugenartigen Passagen hin zu expressiven und tänzerischen Episoden. Zu wahren Geniestreichen aber werden die Fantasien durch etwas anderes: durch eine freie und kunstvolle Kontrapunktik mit so frappierend spannungsgeladenen Dissonanzen, dass frühe Herausgeber glaubten, korrigierend eingreifen zu müssen. Dabei ist nichts falsch an dieser kühnen Polyphonie, nur vieles sehr unorthodox und sehr nah an der Grenze des damals harmonisch Möglichen.
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Benjamin Britten
1913 - 1976
1913 - 1976
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Lachrymae. Reflections on a Song of Dowland op. 48a
für Viola und Streichorchester (1950)
für Viola und Streichorchester (1950)
Benjamin Britten liebte die Musik von Henry Purcell und hat das nicht nur durch sein fabelhaftes Orchester-Erklär-Stück „The Young Person’s Guide to the Orchestra“ bezeugt. Er bewunderte aber auch Komponisten aus noch weiter zurückliegender Zeit wie William Byrd, Thomas Morley und besonders John Dowland. Über dessen herzergreifendes Lied „If my complaints could passions move“ hat er Variationen geschrieben, die er „Reflections“ nannte; es sind also Betrachtungen, Versuche der Annäherung an Dowlands Lied. Dabei zäumt Britten das Pferd von hinten auf und versteckt das Thema in vielerlei Umformungen, bevor es erst ganz am Ende in seiner unveränderten Gestalt erscheint. Hier wirkt es wie eine unerwartete Offenbarung, wie ein Gruß aus alter Zeit.
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Dmitri Schostakowitsch
1906 - 1975
1906 - 1975
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8. Streichquartett c-Moll, op. 110 (1960)
Bearbeitung als Kammersinfonie op.110a von Rudolf Barschai
Bearbeitung als Kammersinfonie op.110a von Rudolf Barschai
Das Streichquartett entstand innerhalb weniger Sommertage in Gohrisch, einem kleinen Ort nahe Dresden. „Die Gegend ist unerhört schön“, befand Schostakowitsch, „übrigens gehört sich das für sie auch so: sie nennt sich ‚Sächsische Schweiz‘“. Und in dieser unerhört schönen Gegend entstand eine Musik, die alles andere ist als einfach nur schön. Sondern voller Wehmut, Schmerz, Schrecken, Klage, Furor und Trauer. Allen Sätzen hat Schostakowitsch als Motto seine eigene musikalische Signatur zugrunde gelegt, das aus seinen Initialen gebildete Tonmotiv D-ES-C-H. Offiziell widmete er das Quartett den Opfern des Faschismus und des Krieges, aber es war auch ein gleichsam vorsorglich fertiggestelltes Requiem für ihn selbst - weil er befürchtete, dass nach seinem Tod niemand sonst ein derartiges Werk für ihn komponieren würde. Dem Freund Isaac Glikman bekannte er: „Man könnte auf seinen Einband auch schreiben: ‚Gewidmet dem Andenken des Komponisten dieses Quartetts’.“
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Solo
Gernot Adrion, Viola
Leitung
Steffen Tast
Karten
15 / erm. 8 Euro / Abendkasse
13 / erm. 6 Euro / Vorverkauf über unser ➩ Bestellformular
13 / erm. 6 Euro / Vorverkauf über unser ➩ Bestellformular